Roger Cicero

Roger Cicero

geb. Roger Marcel Cicero Ciceu
* 06.07.1970 in Berlin, Deutschland
† 24.03.2016 in Hamburg, Deutschland
Erstellt von Trauer Portal
Angelegt am 30.03.2016
4.651 Besuche

WERDEN SIE INHABER DIESER GEDENKSEITE UND VERWALTEN SIE DIESE.

Über den Trauerfall (2)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Roger Cicero, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Sympathischer Hutträger

30.03.2016 um 12:23 Uhr von Trauer
Foto Sympathischer Hutträger für Roger Cicero

Einer der besten ist nicht mehr da

30.03.2016 um 12:11 Uhr von Trauer

Ab 7. April 2016 wollte er wieder auf Tournee gehen – mit einem Frank-Sinatra-Programm. Erst fünf Tage später wurde bekannt, dass Roger Cicero bereits am 24. März, nur 45 Jahre alt, an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben war.

 

 

Von Dagmar Gilcher

 

Sie scheinen zu der Sorte Musiker zu gehören, die einer Kerze mit an beiden Enden brennenden Dochten gleichen: die Männer der Familie Ciceu, die sich Cicero nannten. Das Feuer ihrer Musik beschenkt die Menschen um sie herum und verzehrt sie selbst. Vater Eugen, geboren 1940 in Cluj-Napoca (Klausenburg), der geniale Jazz-Pianist, war erst 57, als er starb. Der am 7. Juli 1970 geborene Roger war ebenso einzigartig, nicht klassifizierbar, ein brillantes Unikat. Wie der Vater ein großzügiger Mensch. Sein besonderes Engagement galt der Organisation „Save The Children“ – und den vergessenen Kindern in der rumänischen Heimat des Vaters. Manche urteilten schon mal anders: Als der Typ im eleganten weißen Anzug, mit Lackschuhen und Hut 2007 mit „Frauen regier’n die Welt“ Deutschland beim Eurovision Song Contest in Helsinki vertrat und auf Platz 19 landete, verliehen die für ironische Anspielungen unempfänglichen Frauen von „Emma“ ihm die Auszeichnung „Pascha des Monats“. Andere hatten schon immer gewusst, dass dieser Roger Cicero nicht in den ESC-Zirkus passte und fürchteten, er würde jetzt um des Erfolges willen ein Mainstream-Musiker. Man sah ihn, auch 2007, neben Shakira, Yusuf Islam und Silbermond beim Live-Earth-Konzert in Hamburg. Er moderierte auch mal die „Hit-Giganten“ bei Sat1. Nicht oft. Denn bei allem, was der Mann anpackte, der schon als Elfjähriger auf der Bühne stand und –  eine musikalische Naturbegabung –  alles von der Pike auf gelernt hat, ist er immer seinen eigenen Weg gegangen. Klavier, Gitarre, Jazzgesang hat er studiert, ist mit dem Eugen-Cicero-Trio und mit Peter Herbolzheimer aufgetreten. Was sein Weg war, ist besonders gut zu hören auf dem Album „The Roger Cicero Jazz Experience“ (2015) – in Quartett-Besetzung.   Oder doch eher mit dem Big-Band-Sound des Sinatra-Albums?

 

„The best is yet to come“ hieß der Sinatra-Titel, den er bei seinem letzten Auftritt am 18. März im Bayerischen Fernsehen sang, swingte  – nachdem er ein halbes Jahr ausgesetzt hatte: Verdacht auf Herzmuskelentzündung. Überarbeitung. Er glaubte sich wieder gesund. Jetzt ist einer der Besten nicht mehr da.