Renate Braun

Renate Braun

geb. Jonas
* 31.07.1934
† 18.12.2016 in Kaiserslautern
Erstellt von Trauer Portal
Angelegt am 29.12.2016
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Pfälzische Volkszeitung

vom 14.01.2017

Kondolenz

Deine Kindheit und Jugend

01.01.2017 um 12:04 Uhr von Anne

 

Bei deiner Trauerfeier wurde deine Kindheit völlig ausgespart. Sicherlich wusste niemand, wie sie damals war. Es hat mich sehr traurig gemacht. Deshalb hier eine kurze Erinnerung:

 

Du bist als einziges Kind deiner Eltern in eine Großfamilie geboren. Im Schoße der Familie, die aus deiner Großmutter Appolonia (genannt Äppelche), deinen Eltern Elisabeth und Johann Jonas, deiner Tante Ida und Onkel Heinrich Jochum, deiner Tante Katharina (Kätsche Tante) und deinem Onkel Friedrich Heinz mit Ihren Kindern Heiner und Irma, bist du aufgewachsen. Deine Cousine Irma war sehr stolz, dass sie deine Patin werden durfte. Die Familie hat sehr gerne gefeiert und sie pflegte auch die Hausmusik. Deine Mutter mit Zitter, dein Onkel Friedrich mit der Geige und dein Cousin Heiner mit der Ziehharmonika spielten am Sonntag und die restliche Familie sang. Dann brach der Krieg aus. Dein Cousin Heiner musste in den Krieg ziehen und ihr verbrachtet viele Stunden in den Kellern der Rehstraße. Die Kellermauern wurden durchgebrochen, dass die Familien bei Angriffen von einem Keller in den anderen flüchten konnten. Im Januar 1941 heiratete deine Cousine ihren Karl, mit dem dich eine herzliche Freundschaft verband. Auch er war Soldat und musste kurz nach der Hochzeit wieder an die Front. Deine Cousine blieb bei euch in der Rehstraße wohnen. Am 09.10.41 gebar deine Cousine eine Sohn, Karl-Heinz, der dir wie ein kleiner Bruder wurde. Der Tag barg auch viel Trauer, denn dein Cousin wurde der Familie entrissen, er fiel in Russland. Als der Krieg zu Ende war, zog deine Cousine mit ihrer Familie in eine eigene Wohnung. In der Rehstraße ward ihr von nun an nur noch acht Leute. Die Familienfeiern lebten wieder auf und es waren immer lustige Fest, an denen es die „berühmten Restaurationsbrote“ gab. Du warst bei Kriegsende elf Jahre alt und wechseltest von der Volksschule ins „Institut“ wo du die Realschule besuchtest. Nicht immer hat dir die Schule Freude gemacht und du warst froh, als du in die Lehre kamst. Bei der Firma “Schreiber“ hast du eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau gemacht und dich bis zur Leiterin eines Marktes in der Mühlstraße hochgearbeitet. An deine ersten Berufsjahre hast du dich gerne zurück erinnert. Besonders an eine Begebenheit als dein Chef aus voller Brust „Holunderstrauch“ sang und ein Kunde hinter ihm stand und ganz trocken meinte, wenn dein Chef mit dem Singen fertig sei, dann hätte er gerne ein Viertel Wurst. Immer wenn du davon erzählt hast, hast du Tränen gelacht.

Auf dem Betzenberg hast du beim Fußball deinen Mann Adolf zum ersten Mal gesehen. Aus dieser Begegnung ist eine tiefe Liebe gewachsen. An deinem zwanzigsten Geburtstag , dem 31.07.1954, habt ihr beiden den Bund fürs Leben geschlossen. Dein Brautkleid hat dir deine Cousine und Patin Irma gschneidert. Sie hat immer gemeckert, weil du so schlank warst und sie mit vielen Tricks einen „tollen Busen“ in das Brautkleid zaubern wollte. Immer wieder kam das zur Rede, besonders in den Zeiten, in denen jede Frau der Familie mit den Pfunden kämpfte. Bei der Hochzeit begleitete dich dein großer Freund Karl als Trauzeuge in einen neuen Lebensabschnitt.

 

Auch die Familie deiner Seite hat dich auf dem weiteren Weg begleitet. 1957 wurden deine Cousine Irma und ihr Mann nochmal Eltern einer Tochter, deren Patin du wurdest. 1966 zog deine Tante Katharina und Onkel Friedrich zu der Familie ihrer Tochter Irma und deren Anteil vom Haus ging an deine Mutter über. Nun kehrtest du mit deinem Mann zu deinem Ort deiner Kindheit zurück. Ihr habt umgebaut und viele Jahre in dem Haus verbracht.

Dein weiteres Leben wurde in groben Zügen in der Trauerrede geschildert. Es gäbe noch so viel zu berichten, doch mit der Kindheit habe ich genug erzählt.

 

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Gedenkkerze

Anne

Entzündet am 30.12.2016 um 10:28 Uhr

Ruhe in Frieden

Kondolenz

Ruhe in Frieden

29.12.2016 um 11:14 Uhr von Anne Haffner

 

Viele Kränkungen der Vergangenheit waren so einschneidend, dass ich sie nicht vergessen konnte. Doch der Tod ist so groß, dass selbst die größte seelische Verletzung in seiner Gegenwart klein und unbedeutend wird. Nun spüre ich, wie alles Trennende seine Wichtigkeit verliert. Du sollst wissen, dass ich dich trotz allem sehr gerne hatte. Ich möchte dich nicht mit Groll im Herzen verabschieden und verzeihe die Verletzungen. Ruhe in Frieden.

 

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Gedenkkerze

Trauer & Gedenken

Entzündet am 29.12.2016 um 00:23 Uhr
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